
Was ist eine Hausstaubmilbenallergie beim Hund?
Definition und Unterschiede zu anderen Milbenallergien
Die Hausstaubmilbenallergie Hund ist eine spezifische Form der Milbenallergie, die auf Proteine der Dermatophagoides-Milben reagiert. Anders als Futtermilben oder Grasmilben, die saisonal oder ĂŒber Nahrung auftreten, kann diese Allergie das ganze Jahr ĂŒber Beschwerden verursachen. Hausstaubmilben finden sich vor allem in Hundebetten, Teppichen, Matratzen und Polstermöbeln, wo sie sich bei moderaten Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit wohlfĂŒhlen. WĂ€hrend Katzen ebenfalls betroffen sein können, zeigen Hunde besonders deutliche Hautsymptome. Die Allergie kann das Immunsystem dauerhaft belasten und fĂŒhrt hĂ€ufig zu wiederkehrendem Juckreiz und Hautproblemen.
Vergleich von Milben
| Milbenart | Vorkommen | Jahreszeit | Symptome beim Hund | Ăbertragbarkeit |
| Hausstaubmilben | Teppiche, Polstermöbel, Hundebetten, Matratzen, VorhĂ€nge | GanzjĂ€hrig, hĂ€ufig in Herbst/Winter | Juckreiz, Pfotenlecken, Hautrötungen, Haarausfall, Dermatitis, mögliche SekundĂ€rinfektionen | Nicht ansteckend fĂŒr Menschen oder andere Tiere; Allergie entsteht durch Milbenkot und Proteine |
| Futtermilben | Getrocknetes Hundefutter, LagerbehÀlter, Futtersilos | GanzjÀhrig, abhÀngig von Lagerbedingungen | Juckreiz, Hautrötungen, Durchfall, FutterunvertrÀglichkeit, gelegentlich Erbrechen | Nicht ansteckend; Allergische Reaktion durch Aufnahme von Milben oder Milbenproteinen im Futter |
| Grasmilben (Herbstgrasmilben) | GrĂ€ser, Wiesen, Gartenbereiche | Vor allem Sommer und Herbst | Lokaler Juckreiz, HautentzĂŒndungen, Rötungen an Pfoten, Bauch, Bauchbereich | Nicht ansteckend; Kontaktallergie bei direktem Hautkontakt mit Larven |
Ăbrigens: Studien zeigen, dass etwa 10â15âŻ% der Hunde unter Hautallergien leiden, und Hausstaubmilben sind eine der hĂ€ufigsten Ursachen. Quelle: Hillâs Pet Nutrition, 2021
Wie das Immunsystem des Hundes reagiert
Bei einer Hausstaubmilbenallergie erkennt das Immunsystem bestimmte EiweiĂe der Milben als schĂ€dlich und reagiert ĂŒberempfindlich. Diese allergische Reaktion fĂŒhrt zu Juckreiz, Rötungen und gelegentlich Durchfall. Hunde, die allergisch auf Milben reagieren, zeigen oft regelmĂ€Ăig Symptome, die chronisch werden können, wenn sie unbehandelt bleiben. Diese Ăberempfindlichkeit unterscheidet sich von einer normalen Reaktion auf Parasiten oder Fremdstoffe und kann das Wohlbefinden des Vierbeiners stark einschrĂ€nken.
HÀufige MissverstÀndnisse bei Hausstaubmilben
Viele Hundehalter verwechseln Milbenbefall mit Flöhen. Anders als diese Parasiten sind Hausstaubmilben unsichtbar. Symptome wie Kratzen, Pfotenlecken oder Hautrötungen weisen oft auf eine Hausstaubmilbenallergie hin. Auch Teppiche, Hundebetten, Polstermöbel oder VorhĂ€nge können die Belastung erhöhen. Selbst hĂ€ufiges Staubsaugen reicht manchmal nicht aus, um die Allergene zu reduzieren, weshalb zusĂ€tzliche MaĂnahmen wie milbendichte BezĂŒge oder Luftreiniger sinnvoll sein können.
Ursachen und Risikofaktoren
Lebensraum der Hausstaubmilben
Hausstaubmilben leben bevorzugt in warmen, feuchten Umgebungen. Teppiche, Hundebetten, Matratzen und Polstermöbel sind ideale RĂŒckzugsorte. Besonders im Schlafzimmer steigt die Konzentration von Milbenkot, der die Haut des Hundes reizt. Raumtemperaturen zwischen 20 und 25âŻÂ°C und eine Luftfeuchtigkeit ĂŒber 50âŻ% begĂŒnstigen die Vermehrung. Hunde, die viel auf dem Boden oder in weichen Möbeln liegen, sind besonders gefĂ€hrdet.
Umwelt- und Haushaltsfaktoren
Auch im Haushalt spielen Faktoren wie Heizung, Luftfeuchtigkeit, Hygiene und hĂ€ufiges Staubsaugen eine Rolle. VorhĂ€nge, Decken, Hundespielzeuge und BettwĂ€sche können Milben beherbergen. RegelmĂ€Ăiges Waschen von Hundebetten und Decken, die Verwendung von milbendichten BezĂŒgen und Luftreinigern hilft, die Allergenbelastung deutlich zu reduzieren.
Genetische und gesundheitliche PrÀdisposition
Einige Hunderassen zeigen eine höhere AnfĂ€lligkeit fĂŒr Allergien, besonders bei sensibler Haut oder bereits bestehender Futtermittelallergie. Hunde mit geschwĂ€chtem Immunsystem leiden hĂ€ufiger unter Dermatitis, Juckreiz und wiederkehrenden HautentzĂŒndungen.
Symptome der Hausstaubmilbenallergie beim Hund
Hautsymptome und Juckreiz
Typische Symptome sind Pfotenlecken, Kratzen, Rötungen, Haarausfall und Dermatitis. Hunde zeigen oft stÀndige Unruhe, Lecken der Pfoten und wiederholtes Scheuern an Teppichen oder Polstermöbeln. SekundÀrinfektionen können die Beschwerden verstÀrken.
SekundÀre Infektionen
Durch Kratzen entstehen offene Stellen, die sich leicht mit Bakterien oder Hefepilzen infizieren. NĂ€ssende Stellen, OhrentzĂŒndungen oder verschlechterte Hautbarriere sind typische Folgen, die eine gezielte tierĂ€rztliche Behandlung erforderlich machen.
Unterschiede zu Futtermittelallergien und Flohbissen
Im Gegensatz zur Futtermittelallergie treten die Symptome unabhĂ€ngig vom Futter auf und unterscheiden sich von Flohbissen durch Lokalisation, Jahreszeit und HautverĂ€nderungen. Hundebesitzer sollten genau beobachten, ob die Symptome das ganze Jahr ĂŒber bestehen.
Diagnose durch den Tierarzt
Anamnese und klinische Untersuchung
Der Tierarzt befragt zu Symptomen, Wohnumgebung und Hundefutter, untersucht Haut, Ohren und Pfoten, um Hausstaubmilbenallergie von Flohbefall oder Futtermilben-Reaktionen abzugrenzen.
Haut- und Bluttests
Mit Bluttests oder Intrakutantests lĂ€sst sich feststellen, auf welche Milbenarten der Hund reagiert. Diese diagnostischen MaĂnahmen sind entscheidend fĂŒr eine gezielte Behandlung.
Ausschluss anderer Ursachen
Futtermittelallergien, Parasiten oder bakterielle Hautprobleme werden ausgeschlossen, um eine prÀzise Diagnose zu ermöglichen. Nur so kann eine wirksame Therapie begonnen werden.
Behandlungsmöglichkeiten
Medikamente
Antihistaminika, Kortison, ApoquelÂź oder CytopointÂź lindern Juckreiz und EntzĂŒndungen. Sie wirken schnell und verbessern die LebensqualitĂ€t des Vierbeiners.
Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Die Hyposensibilisierung, auch als Immuntherapie bezeichnet, stellt eineBehandlung der Hausstaubmilbenallergie beim Hund dar. WĂ€hrend Medikamente wie Kortison, Antihistaminika oder CytopointÂź vorĂŒbergehend den Juckreiz lindern und die HautentzĂŒndung reduzieren, setzt die Hyposensibilisierung direkt am Ursprung der Allergie an: dem ĂŒberempfindlichen Immunsystem des Hundes. Ziel der Therapie ist es, das Immunsystem schrittweise daran zu gewöhnen, die Allergene der Hausstaubmilben zu tolerieren, sodass die allergische Reaktion langfristig abnimmt und die Symptome deutlich gelindert werden.
ZusĂ€tzlich sollten Hundehalter auf eine milbenarme Umgebung, regelmĂ€Ăiges Waschen von Hundebetten, Staubsaugen und Luftreinigung achten, um die Wirksamkeit der Behandlung zu unterstĂŒtzen.
Die Hyposensibilisierung ist fĂŒr Hunde aller Altersgruppen möglich. Es gibt leider keine Garantie fĂŒr die Wirksamkeit einer Hyposensibilisierungs-Therapie und diese Hyposensibilisierung dauert Monate und wird hĂ€ufig frĂŒhzeitig abgebrochen, da sich fĂŒr die Hundehalter nicht kurzfristig ein sichtbarer Erfolg einstellt. Die individuelle Betreuung durch den Tierarzt stellt sicher, dass Ihr Vierbeiner optimal geschĂŒtzt wird und die gewĂ€hlte Therapie gut vertrĂ€gt.
Hautpflege und Allergenreduktion
RegelmĂ€Ăiges Baden, Waschen von Hundebetten, Luftreiniger, milbendichte BezĂŒge und Reduktion von Teppichen helfen, die Belastung durch Hausstaub zu verringern. Hautpflegeprodukte stĂ€rken die Schutzbarriere.
Alltagstipps bei Hausstaubmilbenallergie
Hygiene und Milbenvermeidung
Waschen Sie Hundebetten und Decken regelmĂ€Ăig (â„60âŻÂ°C). Staubsaugen Sie Teppiche und Möbel hĂ€ufig und kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit, um Milbenbefall zu reduzieren.
Anpassung der Umgebung
Raumtemperatur regulieren, Luftreiniger einsetzen und milbendichte BezĂŒge nutzen. Polstermöbel und VorhĂ€nge reinigen oder reduzieren.
Futter & ErnÀhrung
Bei Allergieverdacht Trockenfutter portionsweise fĂŒr 24 Stunden einfrieren und dann erst verfĂŒttern (Futter vorher wieder normale Temperatur erreichen lassen), Trockenfutter korrekt lagern und bei Bedarf hypoallergenes Hundefutter einsetzen.
Wann sollten Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt?
Manchmal sind es kleine Anzeichen, die auf eine Hausstaubmilbenallergie hinweisen â doch andere Symptome sollten Sie keinesfalls ignorieren. Starker Juckreiz, stĂ€ndiges Kratzen, Haarausfall, nĂ€ssende Hautstellen oder wiederkehrende OhrentzĂŒndungen sind klare Warnsignale, bei denen eine tierĂ€rztliche Kontrolle dringend empfohlen wird. Je frĂŒher die Ursache erkannt wird, desto gezielter kann der Tierarzt eine individuelle Behandlung einleiten.
Eine frĂŒhzeitige Therapie bietet viele Vorteile: Sie reduziert RĂŒckfĂ€lle, lindert den Juckreiz effektiv, schĂŒtzt die Haut vor dauerhaften SchĂ€den und steigert deutlich das Wohlbefinden Ihres Hundes. Gerade fĂŒr Vierbeiner, die unter chronischen Beschwerden leiden, bedeutet eine schnelle Intervention oft eine spĂŒrbare Verbesserung der LebensqualitĂ€t.
Im Kleintierzentrum im Park in Bönen beraten wir Sie persönlich, fĂŒhren notwendige Tests durch und entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen maĂgeschneiderten Therapieplan. So können wir sicherstellen, dass Ihr Hund schnell Linderung erfĂ€hrt, langfristig geschĂŒtzt ist und Sie als Hundehalter gut begleitet werden. Scheuen Sie sich nicht: Auch wenn es ânur Kratzenâ zu sein scheint â eine frĂŒhe Untersuchung kann Ihrem Hund viel Leid ersparen.

FAQ â Hausstaubmilbenallergie beim Hund
Wie erkenne ich Hausstaubmilben beim Hund?
Unsichtbare Milben erkennt man an Juckreiz, Hautrötungen, Pfotenlecken oder Krustenbildung.
Kann mein Hund andere Tiere oder Menschen anstecken?
Nein, die Allergie ist nicht ansteckend; nur das Immunsystem des Hundes reagiert.
Ist Hausstaubmilbenallergie heilbar?
VollstÀndig nicht, aber Symptome lassen sich durch Medikamente, Hyposensibilisierung und Allergenreduktion deutlich lindern.
Welche Hunde sind besonders gefÀhrdet?
Rassen mit empfindlicher Haut oder bestehender Futtermittelallergie zeigen hÀufiger Beschwerden.
Was kostet Diagnose und Behandlung?
Die Kosten sind abhÀngig von Tests/Kosten der Fremdlabore, Medikamenten und Therapie
Hilft regelmĂ€Ăiges Baden gegen Milben?
Ja, es entfernt Allergene von Haut und Fell und lindert Juckreiz.
Kleintierzentrum im Park, Bönen, NRW
Im Kleintierzentrum im Park in Bönen beraten wir Sie persönlich zu Hausstaubmilbenallergie Hund, fĂŒhren Bluttests, Hautuntersuchungen und individuelle Therapien durch. Unser Team setzt sich mit Herzblut fĂŒr das Wohl Ihres Hundes ein. Erfahren Sie zudem mehr zum Thema Futtermilben in unserem Beitrag „Futtermilben beim Hund â Symptome, Ursachen und SchutzmaĂnahmen„.