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Chronischer Kaninchenschnupfen – Wenn die Atemwege dauerhaft belastet sind

Autor: Kleintierzentrum im Park
03.11.2025 |
Lesezeit: 8 Minuten
Allgemein
Innere Medizin

Chronischer Kaninchenschnupfen ist eine der hĂ€ufigsten Atemwegserkrankungen bei Kaninchen – und zugleich eine, die Tierhalter oft vor große Herausforderungen stellt. Im Gegensatz zum akuten Kaninchenschnupfen heilt die chronische Form meist nicht vollstĂ€ndig aus. Sie kann immer wiederkehren und die LebensqualitĂ€t des Tieres deutlich einschrĂ€nken.

Ursache sind grĂ¶ĂŸtenteils Bakterien, die sich in den oberen Atemwegen, der Nase oder den Nasennebenhöhlen festsetzen. Besonders Pasteurellen wie Pasteurella multocida gelten als typische Erreger. Mit einer frĂŒhzeitigen Behandlung, guter Haltung, gezielter Pflege und der richtigen ErnĂ€hrung lĂ€sst sich die Krankheit jedoch gut kontrollieren.

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Was ist chronischer Kaninchenschnupfen?

Von einem chronischen Kaninchenschnupfen spricht man, wenn die Symptome ĂŒber lĂ€ngere Zeit bestehen bleiben oder immer wieder auftreten. Betroffene Kaninchen zeigen wiederkehrenden Nasenausfluss, Niesen und eine feuchte, manchmal verklebte Nase. Oft kommt es zu AtemgerĂ€uschen, trĂ€nenden Augen und einer Verschlechterung des Allgemeinzustands.

Im Gegensatz zur kurzfristigen ErkĂ€ltung, die durch Viren oder kurzzeitige Reizungen verursacht werden kann, bleibt beim chronischen Verlauf meist eine bakterielle Infektion bestehen. Diese kann sich bis in die Lunge ausbreiten und dort schwere EntzĂŒndungen hervorrufen. In manchen FĂ€llen entwickelt sich sogar eine LungenentzĂŒndung.

Laut einer Untersuchung der UniversitĂ€t ZĂŒrich leiden rund 30–40 % der Hauskaninchen in Innenhaltung an Schnupfenerregern (Quelle: VetMed Uni ZĂŒrich, 2023). Diese hohe Zahl zeigt, wie wichtig PrĂ€vention und gute Haltungsbedingungen sind.

Ursachen und Risikofaktoren

Der chronische Kaninchenschnupfen entsteht hĂ€ufig durch eine Kombination mehrerer Faktoren. Die Erreger gelangen meist ĂŒber Tröpfcheninfektion – etwa beim Niesen oder engen Kontakt – von erkrankten Tieren auf andere Kaninchen. Besonders Pasteurellen und Bordetellen sind hĂ€ufig beteiligt.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren zÀhlen:

  • Zugluft, schlechte BelĂŒftung und hohe Staubbelastung
  • Unzureichende Hygiene im Stall oder in der Transportbox
  • Stress durch RangordnungskĂ€mpfe oder zu kleine Gehege
  • Schwaches Immunsystem durch falsche ErnĂ€hrung oder andere Krankheiten
  • Enge Haltung mit Meerschweinchen oder anderen Haustieren, die Keime ĂŒbertragen können

Auch plötzliche Temperaturwechsel zwischen Herbst und Winter können die Abwehr schwĂ€chen. Eine durchdachte Außenhaltung, Schutz vor Zugluft und regelmĂ€ĂŸige Reinigung sind daher essenziell.

Symptome bei chronischem Kaninchenschnupfen

Ein Kaninchen, das regelmĂ€ĂŸig niest, unter Nasenausfluss oder Augenausfluss leidet, könnte an chronischem Kaninchenschnupfen erkrankt sein. Zu den hĂ€ufigsten Anzeichen gehören:

Typische Symptome Beschreibung
Nasen- und Augenausfluss klar, schleimig oder eitrig, oft mit verklebtem Fell an der Nase
Niesen wiederholt und ohne erkennbare Reize
AtemgerÀusche pfeifendes oder rasselndes Atmen
Schleim in den Atemwegen erschwertes Atmen, manchmal „Schnorcheln“
TrĂ€ge oder apathisches Verhalten das Kaninchen frisst weniger und zieht sich zurĂŒck

Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt, kann der Schleim die Atemwege blockieren oder in die Lunge gelangen – was langfristig zu schweren Komplikationen fĂŒhren kann.

Diagnose beim Tierarzt

Eine sichere Diagnose stellt immer der Tierarzt. Im Kleintierzentrum im Park in Bönen (NRW) wird zunĂ€chst die Haltung, das Futter und die bisherigen Symptome erfragt. Anschließend folgt eine grĂŒndliche Untersuchung der Nase, der Augen und des Fells.

Mittels Abstrich kann festgestellt werden, welche Schnupfenerreger vorliegen – oft sind es Pasteurellen oder andere Bakterien. Auch Röntgenbilder der Nasennebenhöhlen oder Lunge können helfen, den Krankheitsverlauf zu beurteilen. So wird eine gezielte Behandlung möglich, die individuell auf jedes Kaninchen abgestimmt wird.

Bei Verdacht auf chronischen Kaninchenschnupfen sollten Sie Ihr Tier frĂŒhzeitig vorstellen – je frĂŒher gehandelt wird, desto besser lĂ€sst sich die Krankheit behandeln.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Erreger und der Schwere der Erkrankung. Meist werden gezielte Antibiotika eingesetzt, um die Bakterien zu bekÀmpfen. ErgÀnzend kommen Inhalationen mit Kochsalzlösung oder pflanzliche Mittel zur Schleimlösung zum Einsatz.

Ein Schleimlöser kann dabei helfen, festsitzenden Schleim aus den Atemwegen zu entfernen. In schwereren FĂ€llen sind Langzeitgaben von Antibiotikum notwendig. Wichtig ist, dass diese Therapien konsequent durchgefĂŒhrt werden – auch wenn sich das Tier zwischenzeitlich besser fĂŒhlt.

Neben Medikamenten spielt auch die Pflege eine große Rolle: Saubere Umgebung, ausreichende Luftfeuchtigkeit und stressarme Haltung fördern die Heilung. Bei chronischen VerlĂ€ufen wird hĂ€ufig auf ImmunstĂ€rkung und regelmĂ€ĂŸige Kontrolle gesetzt.

Leben mit einem chronisch erkrankten Kaninchen

Ein chronisch erkranktes Kaninchen braucht besondere Aufmerksamkeit und Geduld. RegelmĂ€ĂŸige Pflege, liebevolle Zuwendung und ein sauberes Umfeld helfen, RĂŒckfĂ€lle zu vermeiden.

Eine stabile, ruhige Umgebung ohne Zugluft oder Stress trĂ€gt maßgeblich dazu bei, dass Ihr Tier ein gutes Leben fĂŒhren kann.

Tipp: Halten Sie stets sauberes Futter, frisches Wasser und ausreichend Platz bereit. Auch regelmĂ€ĂŸige Hygiene der Umgebung schĂŒtzt vor neuer Ansteckung.

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PrÀvention und Schutz

Die beste Vorbeugung ist eine gute Haltung. Sorgen Sie fĂŒr:

  • RegelmĂ€ĂŸige Reinigung von Stall und Einstreu
  • Gute BelĂŒftung, keine Zugluft
  • Trennung von erkrankten Tieren
  • Impfung (je nach Region verfĂŒgbar) gegen hĂ€ufige Atemwegserreger

Besonders in Herbst und Winter sollten Kaninchen gut geschĂŒtzt werden – kĂŒhle Luft und trockene Heizungsluft können RĂŒckfĂ€lle fĂŒhren. RegelmĂ€ĂŸige Tierarztbesuche im Kleintierzentrum im Park helfen, frĂŒhzeitig gegenzusteuern.

UnterstĂŒtzende Maßnahmen bei chronischem Kaninchenschnupfen

Sanfte UnterstĂŒtzung wie Inhalationen mit Kochsalzlösung können die Nase befreien und den Schleim lösen. Auch das Anheben der Luftfeuchtigkeit hilft Ihrem Tier beim Atmen

Fazit – FrĂŒh handeln, langfristig helfen

Chronischer Kaninchenschnupfen ist zwar nicht immer heilbar, aber gut kontrollierbar. Mit einer frĂŒhzeitigen Diagnose, konsequenter Behandlung und liebevoller Pflege können betroffene Tiere ein langes und glĂŒckliches Leben fĂŒhren.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kaninchen betroffen ist, wenden Sie sich vertrauensvoll an das Kleintierzentrum im Park in Bönen, Nordrhein-Westfalen. Hier finden Sie ein engagiertes Team, das sich mit Herz und Fachwissen um die Gesundheit Ihrer Haustiere kĂŒmmert – individuell, einfĂŒhlsam und immer mit dem Ziel, Ihrem Tier bestmöglich zu helfen.

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